Demo: Antifaschistisch Denken Handeln Leben

Aachen

18.01.2026 16:00 UhrBahnhof Rothe Erde, Trierer Straße
Organisiert von der Lokalgruppe

Für den 18.01.2026 ruft das Anarchistische Kollektiv Aachen zur Großdemonstration in Aachen auf.

Genau ein Jahr zuvor, am 18.01.2025, liefen etwa 150, teils sehr junge, Neonazis durch unsere Stadt. Aufgerufen hatte Ferhat Sentürk, Ex-AfD-Mitglied und aktuelles Mitglied im Würselener Integrationsrat. Das Queerreferat Aachen hatte an diesem Tag die WTF - die Tunten-Show geplant. Mit ihrem Aufmarsch versuchte die bundesweit erstarkende Szene, auch in Aachen Fuß zu fassen und unsere queeren Freundininnen zu bedrohen. In dieser Stadt, in der - zumindest im Zentrum - die AfD-Wahlergebnisse konstant unter 10% bleiben und in der, seit der quasi-Auflösung des Syndikat 52, keine öffentlich auftretende Neonazi-Gruppierung mehr existiert, scheiterte der Versuch der Neonazis kläglich. Wir möchten nun, ein Jahr später, an diesen Moment der Stärke anknüpfen. Am 18.01.2026 wollen wir nicht nur an den zurückliegenden Nazi-Aufmarsch erinnen, um ihn nicht zu einem größeren Thema zu machen, als er es verdient hätte. Nein, wir wollen vor allem ein starkes und unmissverständliches Zeichen gegen den voranschreitenden Faschismus setzen und weiterhin klarmachen, dass dieser, wo immer er sich Bahn bricht, er auf Gegenwehr stoßen wird. Dieser Tag vor einem Jahr hat gezeigt, wie wichtig gruppenübergreifende Zusammenschlüsse gegen den aufblühenden Faschismus sind. Verschiedene Menschen bedeuten verschiedene Mittel, verschiedene Methoden und verschiedene strategische Ansätze, mit denen wir gemeinsam stark sind. So haben bereits im Vorfeld einige Einzelpersonen und Gruppen versucht, den NaziAufmarsch durch eine fast 50.000 Unterschriften starke Petition zu verhindern oder zumindest, über die Möglichkeiten der Kommunalpolitik, zu behindern. Das zeigt: Wir sind und bleiben alle Antifaschistinnen!!! Eine entschlossene antifaschistische Bewegung bleibt notwendig! Und dazu gehören, neben mutigen Blockaden, wie am 18.01.2025, auch offensive Aktionen, wie die, die zur Zeit Maja und vielen anderen Freund*innen im Budapest-Komplex vorgeworfen werden.

Viele unserer Freundinnen haben am 18.01.2025 erstmals Polizeigewalt selbst erlebt oder hautnah mitbekommen. Wir alle erleben einen Kanzler, der von einem sogenannten Stadtbild" redet, eine Polizei, die dafür sorgt, dass Faschisten, hier in Aachen und überall, geschützt eine Demoroute laufen dürfen und ein System, welches unsere queeren und nicht-weißen Freundinnen kontinuierlich unsichtbar macht. Das sind Symptome des kommenden Faschismus. Nur wenn wir hier, im vermeintlich sicheren Westen", unsere Freiheiten und die unserer Freundinnen verteidigen und weiter mit unseren queeren, nicht-weißen Freundinnen um Anerkennung und Teilhabe kämpfen, können wir ernsthaft für internationalistische und gerechte Werte einstehen. Denn all das sind autoritäre und rassistische Zuspitzungen, die nicht zum Ziel haben, unser Leben besser zu machen, sondern zu sichern, das die Wenigen, die noch von den Entwicklungen profitieren, dies auch weiterhin tun. Dem gilt es den Stecker zu ziehen. Die Welt brennt. In vielen Ländern, wie beispielsweise in Peru, protestieren vor allem junge Menschen auf den Straßen gegen ihre Perspektivlosigkeit, Kriege und die lebensunwerten Zustände. Gerade wir, hier im Zentrum des Kapitalismus, dem Zentrum all dieser Macht, müssen aktiv werden. Wir haben dieser Spaltung, Hetze und der Vereinzelung unsere Solidarität kollektive Perspektiven für eine lebenswerte, sichere und emanzipatorische Zukunft entgegenzusetzen. Wegen all dem und noch vielem mehr rufen wir dazu auf, gemeinsam mit uns am 18.01.2026 auf die Straße zu gehen.

Alle zusammen gegen den Faschismus